"Satire verzeiht nicht und darf auch nicht immer verstehen. Der Kabarettist muß sich auch dummstellen können, zum Beispiel, wenn er scheinbar Gesichertes in Frage stellt. Er spielt den dummen August und rückt mit der ernsthaftesten Selbstverständlichkeit das Klavier an den Hocker heran.
Ernst übrigens ist Grundvoraussetzung für Komik. Übertriebene Tragik wirkt leicht komisch. Übertriebene Komik wirkt lächerlich. Der Kabarettist hat lächerlich zu machen, darf aber um den Preis der Glaubwürdigkeit nicht lächerlich sein.
Eine Binsenweisheit für Komiker lautet: Bleibe ernst, wenn du die Leute zum Lachen bringen willst. Spiele die komische Situation nicht komisch oder lustig, sie könnte albern werden und sich so selbst aufheben. Natürlich lachen die Zuschauer auch über Albernheiten. Aber das Lachen im Kabarett sollte ja nicht Selbstzweck sein. Das ist vielleicht der wesentlichste Unterschied zwischen einem Komiker und einem Kabarettisten, einem Satiriker und einem Humoristen - dieser bringt die Leute zum Lachen, damit sie fröhlich sind, jener, damit sie nachdenklich werden..."
(Peter Ensikat, in: Kabarett heute, Berlin 1987, S.101)
Foto: Der Komiker Hape Kerkeling
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