Freitag, 26. Februar 2010

Карандаш об успехе клоуна

Хотя я часто шёл в поисках комического наугад, всё же моя стрельба по смешному, то есть по отжившему или отживающему в нашей жизни, нередко приводила к удаче, попадала в цель. Эти более или менее точные попадания давали мне возможность, объязнить трудности, которые встают перед артистом, работашщим в комеддийном жанре, и побуждали глубже теоретически осмыслить вопросы комического.

Частые неудачи нашего цирка в области клоунады оъязняются тем, что, создавая смешное, комики нередко оболабливают его том от жизни, забывают об окружающей действительности, исходят же из жизни, а из абстракного понимания смешного "вообще". Настоящий художник должен непременно наблюдать жизнь, подмечать смешное и достойное в самой жизни.

Изучение жизни и теоретическое осмысление проблемы комического - только на этом пути можно добиться подлинных успехов.

Карандаш - На арене советского цирка, Москва, Издательство "исскуство", 1997 г., стр. 119-120
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Obwohl ich bei der Suche nach dem Komischen häufig auf gut Glück das Treffendste fand, brachte mich nicht selten das Überlebte und Überlebende in unserem Alltag zum Ziel und führte mich zum Erfolg. Diese mehr oder minder genauen Treffer gaben mir dann die Möglichkeit, einmal die Schwierigkeiten zu erklären, die vor dem Künstler stehen, der im komischen Genre arbeitet, und sie regten mich an, die Frage des Komischen tiefer theoretisch zu durchdenken.

Die häufigsten Mißerfolge in unserem Zirkus auf dem Gebiet der Clownerie erklären sich daraus, daß die Komiker sich nicht selten vom Leben absondern, die umgebende Wirklichkeit vergessen, und anstatt von Leben selbst, von einem abstrakten Verständnis des Komischen "an sich" ausgehen. Ein wirklicher Künstler soll das Leben unbedingt beobachten, er soll das Komische und das Würdige im Leben bemerken.

Das Studium des Lebens und das theoretische Verständnis des Komischen - nur auf diesem Weg kann man zu echtem Erfolg gelangen.

Clown Karandasch - In der Arena des sowjetischen Zirkus, Moskau, 1977, S. 119f. ( russ.)

Donnerstag, 25. Februar 2010

George Carl

This international mime clown died 10 years ago (1st January 2000) in Las Vegas aged 83. Born Giorgio Carlotti to American-Italian parents (who were farmers) in Niles, Michigan, USA, he left aged 10 to join a travelling circus. He learned to be a juggler, acrobat and barebag rider, becoming one of the best in America. As he grow older he branched out in to vaudeville to follow his great love of comedy. George Carl was a great clown.




Dienstag, 9. Februar 2010

Das künstlerische Ideal

Das Elementare und Einfache kann leicht, allzuleicht in die Primitivität abgleiten. Das würde eine Aufhebung des künstlerisch-ästhetischen Ideals und damit eine Aufhebung der künstlerischen Gestaltung überhaupt bedeuten.

Nehmen wir den komödiantisch außerordentlich begabten Clown Tandarica (ein rumänischer Clown im Staatszirkus Bukarest, der in den 60er Jahren u.a. auch in Madrid zweifelhafte Erfolge feierte, G.J.) ... Er serviert als Kellner einem Gast Spaghetti. Aber da er betrunken ist, rutschen ihm diese vom Teller. Sie bleiben an seinen Schuhen kleben. Mit einem Besen kehrt er sie wieder auf den Teller zurück und serviert sie dem Gast.

An diesem Punkt hört trotz aller Begabung dieses Clowns die Kunst auf. Das künstlerische Ideal Tandaricas ist gleich Null. Trotzdem - und hier besteht die große Gefahr einer solchen verantwortungslosen Gestaltung - tobt das Publikum vor Lachen. Es gelingt Tandarica, das Publikum auf das primitivste Niveau hinabzuziehen. Auf ein solches Phänomen weist bereits Hegel hin: "Überhaupt läßt sich nichts Entgegengesetzteres finden als Dinge, worüber die Menschen lachen. Das Platteste und Abgeschmackteste kann sie dazu bewegen..."*

Quelle: Mario T u r r a , Das Lachen des Clowns, Berlin 1972, S.108
*Zitat: G.W.Hegel, Ästethetik, Bd.I, Aufbau-Verlag, 1965, S.552.

Sonntag, 7. Februar 2010

"Körpersprache" - eine Kunst?

Eigentlich ist dieser Begriff "Körpersprache" sachlich nicht richtig, denn es handelt sich dabei nicht um eine Sprache im herkömmlichen Sinne. Dennoch ist die nonverbale Form der Kommunikation - und das ist hier gemeint! - mitunter ausdrucksstärker und aufschlußreicher für die Beurteilung einer Beziehung, als es die Sprache ist. Denn sie ist sofort sichtbar, sie beeinflußt unmittelbar das folgende Gespräch und legt die Beziehungen der Akteure zueinander fest.

Die devote Körperhaltung der Person rechts im Bild gegenüber der vergleichsweise unbefangen lächelnden Person links läßt sofort erkennen, welche Rolle beiden in der Hierarchie des Gespräches zugedacht ist. Nicht immer ist der Ausdruck derart eindeutig. Und die Haltung der Akteure ist nur bis zu einem gewissen Grade "spielbar". Das heißt, die jeweiligen Absichten bestimmen das Verhalten der Personen zueinander; sie definieren den Charakter und den Gestus der Figuren auf der "Bühne des Lebens". Also: Amboß oder Hammer sein ...

Da es in der Realität aber weniger um ein Spiel, als um tatsächlich vorhandene Beziehungen geht, ist auch das "therapeutische" Einüben von Verhaltensweisen zum Zwecke der Erhöhung des Selbstbewußtseins wenig sinnvoll. Das Bewußtsein ist immer nur ein bewußtes Sein. Und nur eine Verbesserung der eigenen fachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Stabilisierung der eigenen Position, vermag die gelegentlich oder immer wieder aufkommenden Zweifel an der eigenen Kompetenz allmählich zu beseitigen. Erfolgserlebnisse machen eben sicherer! Somit ist die "Körpersprache" weniger eine Kunst, als die Fähigkeit zu diszipliniertem und bewußtem Handeln auf der Basis guter Vorbereitung, steter Übung - und vor allem mit Überzeugung und Begeisterung für das (jeweils) angestrebte Ziel. (G.J.)