"Die Berliner sind ein sehr feinfühliges Publikum."
Vor ausverkauftem Haus zeigte Gardi Hutter am 2.August 1987 im Palast der Republik ihr Programm "Jeanne d'Arppo - die tapfere Hanna". Sie nennt sich selbst eine Clownerin. Für mich war es eine unvergeßliche Aufführung! Gardi eröffnete damals die Veranstaltungsreihe "August um August" in unserem Palast der Republik (Foto).
Fühlen Sie sich als August, und als dummer noch dazu?
Ja, ich bin ein August - im Gegensatz zum steiferen Weißclown. Jeder Clown ist auch ein Harlekin, ein Narr, ein Tolpatsch, der mit den Tücken des Lebens auf seine Weise kämpft, und dabei Menschliches, allzu Menschliches, sichtbar werden läßt. Insofern ist er aber kein dummer August, wie man landläufig meint.
Wollen Sie Ihrem Publikum den Spiegel vorhalten?
Ich will nicht belehren. Mir geht's nur darum, Unterhaltung im besten Sinne zu bieten. Ich möchte das Lachen meiner Mitmenschen in allen Tönen herausfordern; sie sollen mit mir und über mich lachen, und vielleicht kann dabei auch einmal das Lachen im Halse steckenbleiben. Der Clown ist nun einmal ein Jongleur zwischen Komik und Tragik.
Was hat Ihnen am besten gefallen?
Hier treffe ich auf ein unerhört aufgeschlossenes, sehr feinfühliges Publikum, das nicht nur den derben Ton versteht, sondern auch die feinen Nuancen genießt und mit Beifall bedenkt. Da macht es Spaß, ein Clown zu sein.
(Interview: Hans Uslar)
Ein Clownstück von Gardi Hutter und Ferruccio Cainero. Es erzählt die Geschichte der Wäscherin Hanna, die mehr im Kopf hat als die schmutzige Wäsche...
Berlin (Hauptstadt der DDR) - im August 1987.
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