
Юрий Дмитриев, Маленькая Энцыклопедия "Цирк", М. 1979.
собств. фото: Московксий госцирк, 1985.
Die Zirkuskunst hat sich aus den Jahrmarktsvorführungen und theatralisch-sportlichen Wettkämpfen heraus entwickelt. Hauptdarsteller des Zirkus ist der Artist, der scheinbar unbezwingbare Hindernisse überwindet, der die körperliche Arbeit, die Kühnheit, die Erfindungsgabe des Menschen in Poesie verwandelt und der eine bestimmte verallgemeinerte Kunstform hervorbringt. Die Darbietungen werden meist gestaltet mit Hilfe spezifischer Zirkusübungen - der Tricks. Die Auswahl und Anordnung der Tricks, vermischt mit anderen schauspielerischen Handlungen, bildet die Nummer. Die besondere Leistung der Artistik besteht in der Kombination einiger Nummern von unterschiedlichem Charakter (Genre) - das ergibt die Vorstellung. Die Zirkuskunst ist gekennzeichnet durch Ungewöhnlichkeit, Alogismus und Exzentrik. Ein Zirkustrick liegt immer außerhalb unserer gewöhnlichen Vorstellung (ein Mensch geht auf Händen, reitet auf einem galoppierenden Pferd, spielt Ball mit Seelöwen, angelt sich verschiedene Gegenstände), doch immer unterwirft er sich bestimmten ästhetischen Normen. Im bürgerlichen Zirkus werden grobe Themen verwendet, die nicht selten die Menschenwürde verletzen, und man betont die Gefährlichkeit der Nummern für den Artisten. Die sowjetische Zirkuskunst hingegen (war - G.J.) optimistisch und menschlich. Sie beinhaltete verschiedene Arten der Volkskunst, und ihre Hauptaufgabe bestand darin, den harmonisch entwickelten, mutigen, starken und gewandten Menschen darzustellen.

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