Tja, lange ist er her, seit Clown Gerrit mit dem Degenhardt-Quartett auf Tour war – zum Clownsfestival in Gera, zum Festival der Träume in Innsbruck, in Süddeutschland und dann natürlich in Greiz. Nun endlich ergab sich die Gelegenheit, erneut in Greiz aufzutreten. Das Hochwasser im Juni 2013 hatte fast die ganze Stadt überflutet. Besonders betroffen waren davon auch die kleinen Geschäfte in der Brückenstraße, wie hier die Buchhandlung Jäkel. So haben wir, der Geigenvirtuose Winfried Arenhövel und ich, uns kurzfristig entschlossen zu helfen. Eine kleine improvisierte Arena wurde aufgebaut, einige Stühle aufgestellt und fertig war der kleinste Zirkus Europas. Winfried führte einige Zauberkunststücke vor und las aus seinem neuesten Roman "Abenteuer mit Beno" und ich zeigte einige pantomimische Szenen und spielte ein bißchen auf meinem neuen Akkorrdeon. Natürlich kann ich nicht richtig spielen, nur eine kleine Melodie ... aber für eine Clownsnummer war das gerade richtig. Das Publikum amüsierte sich über unser kleines Programm, und am Ende konnten wir der Buchhandlung Jäkel sogar eine kleine Spende übergeben.
Dienstag, 17. Dezember 2013
Mittwoch, 30. Oktober 2013
DAK-Städtewettkampf 2013
Die fitteste Familie in Thüringen
Daß Clowns ab und zu auch mal um die Wette radeln müssen, zeigt die folgende kleine Geschichte:
Montag, 14. Oktober 2013
Смех советской клоунады
Тысячелетия существует клоунада у всех народов мира. Её знали и древний Китай, и Рим, и Египет, и Греция. Шутки и трюки, занимательные для публики, насчитывают сотни лет существования. Но только в Советском Союзе, после того как декрет В.И. Ленина объявился зрелищные предприятия РСФСР достоянием госдарства, постепенно для комиков стали создавать письменный идейно направленный репертуар. Мне приходило говорить с артистами Америки, Франции; они откровенно завидуют такому положению дел. И по сей день циркачи в буржуазных странах предоставлены самим себе. Мудрено ли, что советский цирк с помощью государства занял первое место в мире по размаху, по богатсву спектаклей, по оснащенности всем необходимым и по продуманности всей системы организации дел а в десятках государственных цирков?
Im Vorwort zu der interessanten Sammlung weltbekannter Clownsreprisen schreibt der Herausgeber Wiktor Ardow: "Es ist nicht leicht, etwas derartiges zusammenzustellen und über viele Jahre hinweg alle möglichen Clownsnummern zusammenzutragen. Dafür müssen wir dankbar sein."
Clown Gerrit vor dem Zirkus in Tjumen |
Sonntag, 13. Oktober 2013
Richard Wagner: Über die Freiheit in der Kunst
Richard Wagner (1813-1883) war einer der größten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts. Sein Werk weist trotz aller in ihm ungelösten Widersprüche weit über die Begrenzung seiner Epoche hinaus. Darüberhinaus befaßte er sich auch mit philosphischen Fragen. In seinem Traktat über "Kunst und Revolution" geißelt er mit scharfen Worten das "Elend des Handwerkertums" und die "Tagelöhnerei" in der Kunst. Die Bemühungen um eine realistische Aneignung seines Schaffens dauern noch immer an.
Mihail Eminescu (1850-1889): Richard Wagner |
Klara Zetkin macht uns auf diese zeitgenössische Abhandlung Richard Wagners aufmerksam. Sie schreibt:
Nur wenn sich die Arbeit vom Joche des Kapitalismus befreit, nur wenn damit die Klassengegensätze in der Gesellschaft aufgehoben werden, nimmt die Freiheit der Kunst Leben und Gestalt an, kann der künstlerische Genius frei die höchsten Flüge wagen. Vor der Sozialdemokratie hat das ein Berufener im Reiche der Kunst erkannt und verkündet. Richard Wagner. Seine Abhandlung "Kunst und Revolution", bleibt ein klassisches Zeugnis dieser Auffassung. Dort heißt es: "Laßt uns aufsteigen von dem Elend des Handwerkertums mit seiner bleichen Geldseele zu dem freien künstlerischen Menschentum mit seiner strahlenden Weltseele; aus mühselig beladenen Tagelöhnern der Industrie wollen wir alle zu schönen, starken Menschen werden, denen die Welt gehört, als ein ewig unversiegbarer Quell des höchsten Genusses."
Klar zeigte Wagner auf die Wurzel hin, aus der "das Elend des Handwerkertums" emporwächst, die "Tagelöhnerei der Industrie". Hören wir ihn: "Solange in einem Volke alle Menschen nicht gleich frei und glücklich sein können, müssen alle Menschen gleich Sklaven und gleich elend sein." Wagner antwortet auch unzweideutig auf dei Frage, wie die gleiche Sklaverei für alle überwunden, wie ein freies, künstlerische Menschentum für alle erblühen könne. Er sagt: "Der Zweck der geschichtlichen Entwicklung ist der starke Mensch, ist der schöne Mensch: die Revolution gebe ihm die Stärke, die Kunst die Schönheit."
Aus dieser Äußerung geht – nebenbei bemerkt – hervor, daß der schöne und starke Mensch, den Wagner ersehnte, nicht die vielberufene "Persönlichkeit" des Individualismus ist, nicht die blonde Bestie des Übermenschen, sondern die harmonisch entfaltete Persönlichkeit, die sich mit dem Ganzen untrennbar verbunden, die sich als eins mit ihm fühlt. Die Revolution ist die Tat der Massen, und die höchste Kunst wird immer Ausdruck geistigen Massenlebens sein.
Wir wissen, daß die soziale Revolution, welche mit der Arbeit auch die Kunst befreit, das Werk des kämpfenden Proletariats sein muß. Aber das kämpfende Proletariat reicht der Kunst mehr als diese Zukunftsverheißung. Sein Ringen, das Bresche auf Bresche in die bürgerliche Ordnung legt, bahnt neuen künstlerischen Entwicklungsmöglichkeiten die Wege und verjüngt die Kunst durch einen neuen Gedankeninhalt, der über das geistige Leben der bürgerlichen Ordnung hinausreicht und künftiges Menschheitsleben ist.
Soweit Klara Zetkin in ihrem Vortrag über "Kunst und Proletariat", gehalten am ersten Künstlerabend des Bildungsausschusses der Stuttgarter Arbeiterschaft. Stuttgart 1921. Und nicht nur Klara Zetkin wußte, daß dies durchaus keine Utopie ist...
Sonntag, 28. Juli 2013
J.M.Swerdlow: Ein Künstler kann das DENKEN der Menschen aufrütteln.
Am 16. März 1919 starb, nur 33 Jahre alt, Jakow Michailowitsch Swerdlow. Vierzehnmal wurde er verhaftet, und allein sechs Jahre verbrachte er in den schlimmsten, entlegensten Gegenden Sibiriens in zaristischer Verbannung. Trotz alledem verstand er es, in den seltenen Stunden der Erholung, alle durch seine unbändige Lebensfreude mitzureißen und zu ermutigen. Als liebevoller Vater bemühte er sich, Frau und Kindern das schwere Leben in der sibirischen Verbannung erträglich zu gestalten. Swerdlow war ein außergewöhnlich geradliniger und standhafter Mensch. Wiederholt
beschäftigte er sich auch mit Fragen der
Kunst. Am 15. Februar 1915 schrieb er
einem jungen angehenden Bildhauer:
„Die
allgemeinen Fragen des menschlichen Zusammenlebens müssen bei einem
modernen intelligenten Menschen, wenn er auch nur etwas
Fingerspitzengefühl besitzt, in den Vordergrund treten. Etwas
anderes ist die Lösung dieser Fragen. Hier wird die Sache äußerst
kompliziert ... Man kann die Kunst, was ihre Aussage, ihre Idee
betrifft, verständlich und zugänglich machen, dadurch wird sie
jedoch noch nicht erreichbar. Erst dann werden sich die Massen
wirklich mit der Kunst bekannt machen, wenn sie genügend freie Zeit
haben und ihre materielle Lage sich wesentlich gebessert hat, wenn
sie nicht durch die Not niedergedrückt werden und ihre Gedanken sich
nicht ausschließlich um das Stück Brot bewegen. Heißt das, daß
die Kunst vorläufig für die Verbesserung des menschlichen Lebens
nutzlos ist? Nein, das heißt es keineswegs. Ein Künstler, der ein,
feines Gefühl für die Erscheinungen des Lebens hat, den ein
anderes, leuchtendes, lichtes und frohes Leben für alle vorausahnt,
vermag vieles. Unter den Neugestaltern des Lebens können die
Künstler einen Ehrenplatz einnehmen. Unter welchen Bedingungen? Sie
können das Denken weiter Kreise aufrütteln, sie können das Streben
nach einem besseren Leben wachrufen. Und zwar auf zweifache Weise.
Indem sie 'das Leben in all seiner Nacktheit' zeigen, werden sie
Unzufriedenheit mit diesem Leben hervorrufen und das Streben, es zu
verändern. Das gleiche kann der Künstler erreichen, wenn er dem
antagonistischen Leben von heute ein harmonisches Leben
gegenüberstellt. Für einen feinsinnigen Künstler gibt es viele
Wege. Wichtig ist nur, daß sein Schaffen ein bewußes Schaffen ist.
Alle Gespräche über eine Kunst für die Kunst sind unsinnig. Jede
Kunst als ein Erzeugnis von Menschen ist ein Spiegelbild dieser oder
jener menschlichen Umwelt. Das muß man gut verstehen.“
J.M.Swerdlow, Erinnerungen. Berlin 1965, S.267f.
Dienstag, 19. Februar 2013
Lachen ist gesund…
„Hat man irgendeinen Nutzen erwirkt und irgend etwas Gutes getan, dann ist das ein Anlaß zu aufrichtiger Freude. Zurückblickend werden wir erkennen, daß sich unser Leben nur insoweit mit Sinn erfüllte, als wir etwas getan haben, das für andere direkt oder indirekt nützlich war.“
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