Soweit ich sehe, sind alle Künstler fleißig und in dieser Hinsicht ein Vorbild für die restliche Menschheit. Welcher Berufsstand sonst hätte habituell an sich, bis zur Selbstvernichtung an einem Erzeugnis zu arbeiten, von dem er weiß, daß es benötigt wird, und von dem er Grund hat anzunehmen, daß niemand vorhat, es zu bezahlen? Die Künstler wissen stets, was die Zeiten, aber nie, was die Zeitungen von ihnen verlangen; um so mehr verdient sie sind, desto weniger sind sie verdienend; sie unterwerfen sich dem gesellschaftlichen Auftrag, ohne viel zu fragen, ob die Gesellschaft ein Lohnbureau für derartige Sachen eingerichtet hat. Ihre einzige Tugend ist ihre Arbeit. Wie jene hat diese den Lohn in sich; übrigens billige ich dieses Verhalten nicht ohne Einschränkung. Ein Künstler, denke ich, sollte für sich zu sorgen wissen. Wer würde einen Arbeiter loben, der seine Maschine nicht pflegt?
(Peter H a c k s , Die Maßgaben der Kunst, Berlin 1978, S.175)
Nun haben wir sie ja oft – die Frage: Was macht eigentlich ein Künstler den lieben langen Tag? Gerade auch ein Schriftsteller, der die Früchte seiner Arbeit erst dann erntet, wenn der Leser sie in Form eines Buches in den Händen hält, weiß sehr wohl, daß es im künstlerischen Schaffensprozeß auch Zeiten geben muß, die dem eigenen Wohlergehen geschuldet sind, als daß sie denn mit steter, unerbittlicher und fleißiger Arbeit zu tun haben. Ohne letztere gäbe es freilich die ersteren nicht; doch ohne jenes kreative "Nichtstun" wäre wohl auch kaum all das entstanden, was wir als große Werke der Weltliteratur bezeichnen...
(Peter H a c k s , Die Maßgaben der Kunst, Berlin 1978, S.175)
Nun haben wir sie ja oft – die Frage: Was macht eigentlich ein Künstler den lieben langen Tag? Gerade auch ein Schriftsteller, der die Früchte seiner Arbeit erst dann erntet, wenn der Leser sie in Form eines Buches in den Händen hält, weiß sehr wohl, daß es im künstlerischen Schaffensprozeß auch Zeiten geben muß, die dem eigenen Wohlergehen geschuldet sind, als daß sie denn mit steter, unerbittlicher und fleißiger Arbeit zu tun haben. Ohne letztere gäbe es freilich die ersteren nicht; doch ohne jenes kreative "Nichtstun" wäre wohl auch kaum all das entstanden, was wir als große Werke der Weltliteratur bezeichnen...
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