In Saratow freundete ich mich besonders mit dem Kinderpublikum an und bekam ein sicheres Gefühl für die hohe erzieherische Verantwortung, die ein Komiker jugendlichen Zuschauern gegenüber trägt.
Eines Tages kamen einige Lehrer der Saratower Mittelschule mit der Bitte zu mir, die Kinder nicht negativ zu beeinflussen und in der Manege nichts zu tun, was die Erziehung erschweren und sich ungünstig auf die Schuldisziplin auswirken könnte. (...)
Mir wurde klar, welche große erzieherische Bedeutung das hat, was wir Kindern in der Zirkusarena zeigen, und wie sehr es auch darauf ankommt, wie etwas dargestellt wird. Ich begriff, daß gerade Komiker und Clowns in ihren Darbietung die Möglichkeit haben, die Interessen der Kinder zu lenken, indem sie jedes ungezogene, schlechte Benehmen deutlich machen und verurteilen, indem sie es so schildern, daß den Kindern verständlich wird, warum man sich nicht so betragen darf.
Karandasch, Melone und Hütchen, in: Das Leben großer Clowns, Henschelverlag Berlin 1972, S. 433
Der Clown Karandasch war der berühmteste sowjetische Clown des 20. Jahrhunderts. Lesen Sie seine Geschichte in der Moskauer Zeitung:
http://www.mdz-moskau.eu/index.php?date=1048234176
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