Für mich ist es immer wieder erstaunlich, mit welchem Engagement und mit welcher hohen Professionalität die russischen Kollegen arbeiten. Das 2.Internationale Theaterfestival "Sny Ulic" (Träume der Straße), welches Ende Juli 2006 stattfand, hatte erneut verschiedene Theatergruppen eingeladen. So z.B. aus Bijsk im Altaigebiet (das liegt etwa 1.000 km von der chinesischen Grenze entfernt) kam die Gruppe "Kukly Welikany" ( www.kuklyvelikany.ru ) - "Riesenpuppen", aus Polen kam das Theater "Reisebüro", aus Tjumen das Theater "Mimikrija" und dazu ich - diesmal in Begleitung von Clown Helmi.
Wenn man bedenkt, daß in Deutschland ein freiberuflicher Künstler zumeist 80% seiner Zeit damit verbringt, sich selbst gut zu vermarkten, dann ist das schon wohl eine Herausforderung, wenn man gleichzeitig auch noch Spitzenleistungen zu vollbringen hat. Die russischen Clowns waren von jeher in einer priviligierteren Lage. Sie wurden (wie auch die Artisten) seit Lenins Dekret im Jahre 1919 systematisch gefördert, mit Ausbildung, Wohnung und sozialen Leistungen unterstützt und somit den Theaterschauspielern gleichgestellt, was zu einer enormen Entwicklung der russischen Zirkus-und Estradenkunst führte. Allein bis 1978 gab es in der früheren Sowjetunion 61 feste Zirkusgebäude, 15 große Zeltzirkusse und Hunderte freier Ensemble. Der Zirkus hatte Tradition, und man merkt das noch heute.
In Tjumen, der sibirischen Gebietshauptstadt, entstand neben dem neuerbauten Zirkuspalast auch ein Denkmal für die vier berühmtesten Clowns des 20.Jahrhunderts - Karandasch, Nikulin, Jengibarow und Popow. Der letztere dürfte wohl auch den meisten Westeuropäern bekannt sein. Sie alle hatten ein Millionenpublikum!
Doch auch heute gibt es noch berühmte Clowns. Ich würde unbedingt den weltbekannten Clown Slawa Polunin hinzuzählen. Ich habe ihn 1983 in Leningrad mit seinem Ensemble "Lizedej" kennengelernt. Das Stück "Leben der Insekten" hat mich schon damals ungeheuer fasziniert. Seine "Snow-Show" wurde übrigens auch in Deutschland beim Tollwood-Festival begeistert gefeiert. Allerdings hat sich das Profil der Clownerie bis heute sehr verändert. Clowns gibt es heute in vielen Bereichen - bei Firmenfeiern, im Krankenhaus, in der Kirche, im Konzertsaal. Und bei all dem vorherrschenden "Comedy"-Quatsch sind gute Clownsreprisen beinahe zur Seltenheit geworden. Das Schöne an der russischen Clownerie ist, sie hat satirischen Witz, eine hintergründige Symbolik - und ist darüber hinaus oft noch zauberhaft poetisch!
(Foto: Clown Gerrit vor dem Lenindenkmal in Tjumen)
Wenn man bedenkt, daß in Deutschland ein freiberuflicher Künstler zumeist 80% seiner Zeit damit verbringt, sich selbst gut zu vermarkten, dann ist das schon wohl eine Herausforderung, wenn man gleichzeitig auch noch Spitzenleistungen zu vollbringen hat. Die russischen Clowns waren von jeher in einer priviligierteren Lage. Sie wurden (wie auch die Artisten) seit Lenins Dekret im Jahre 1919 systematisch gefördert, mit Ausbildung, Wohnung und sozialen Leistungen unterstützt und somit den Theaterschauspielern gleichgestellt, was zu einer enormen Entwicklung der russischen Zirkus-und Estradenkunst führte. Allein bis 1978 gab es in der früheren Sowjetunion 61 feste Zirkusgebäude, 15 große Zeltzirkusse und Hunderte freier Ensemble. Der Zirkus hatte Tradition, und man merkt das noch heute.
In Tjumen, der sibirischen Gebietshauptstadt, entstand neben dem neuerbauten Zirkuspalast auch ein Denkmal für die vier berühmtesten Clowns des 20.Jahrhunderts - Karandasch, Nikulin, Jengibarow und Popow. Der letztere dürfte wohl auch den meisten Westeuropäern bekannt sein. Sie alle hatten ein Millionenpublikum!
Doch auch heute gibt es noch berühmte Clowns. Ich würde unbedingt den weltbekannten Clown Slawa Polunin hinzuzählen. Ich habe ihn 1983 in Leningrad mit seinem Ensemble "Lizedej" kennengelernt. Das Stück "Leben der Insekten" hat mich schon damals ungeheuer fasziniert. Seine "Snow-Show" wurde übrigens auch in Deutschland beim Tollwood-Festival begeistert gefeiert. Allerdings hat sich das Profil der Clownerie bis heute sehr verändert. Clowns gibt es heute in vielen Bereichen - bei Firmenfeiern, im Krankenhaus, in der Kirche, im Konzertsaal. Und bei all dem vorherrschenden "Comedy"-Quatsch sind gute Clownsreprisen beinahe zur Seltenheit geworden. Das Schöne an der russischen Clownerie ist, sie hat satirischen Witz, eine hintergründige Symbolik - und ist darüber hinaus oft noch zauberhaft poetisch!
(Foto: Clown Gerrit vor dem Lenindenkmal in Tjumen)